top of page
Hintergundstreifen-Okonjima.jpg

namibia 2010

okonjima bush camp

16.-18. mai 2010

 

"Why does man destroy, which he does not understand? When we destroy in ignorance, we reap the unexpected... it is only through education', that the men, woman and children of africa will come to understand that we must learn to live within our wilderness and not without..."  (Auszug aus dem Begleitbuch der Lodge)

 

Afrikaner beginnen zu verstehen, dass ihre großartige Natur eines ihrer wichtigsten Resourcen ist. Auch wenn die Umsetzung nicht einfach ist - Bauern sind verständlicherweise nicht begeistert, wenn Elefantenherden ihre Felder plätten - sie sind auf dem richtigen Weg. Okonjima ist als Heimstätte der Africat Foundation einer der Bausteine dazu. Africat kümmert sich um den nachhaltigen Schutz der afrikanischen Großkatzen, besonders der Leoparden und Geparden. Dort werden nicht nur kranke und verletzte Tiere gesund gepflegt um sie wieder auswildern zu können, sondern auch Ideen umgesetzt, um die ebenfalls verständlichen Interessen der Farmer und Rancher damit in Einklang zu bringen.

 

Die luxuriösen Zelt-Hütten des exklusiven Bush-Camps lassen sich frontseitig per Reißverschluss öffnen. Futter für Kleintiere befindet sich kostenlos in einer Metallbox. So dauert es nicht lange, bis Warzenschweine, und allerlei Vögel auf der 4 x 2,5 m großen „Leinwand" zu sehen sind. TV adieu!

 

Albert, unser Fahrer und Führer durch den Busch steht von morgens bis tief in die Nacht bereit um mit uns Unternehmungen zu machen. Ein selbstbewusster charmanter und witziger Afrikaner, der es versteht, seine Gäste zu fesseln.

onkoshi

...die begegnung mit stille und leere...

(aus der damara-sprache „löwe“)
18. – 20. mai 2010

Wenn es einem (zu) gut geht leistet man sich manchmal Dinge, die vernünftigerweise nicht mehr zu rechtfertigen sind. Man tut sie, einfach weil es finanziell geht und man jetzt erfahren will, was das besondere daran ist. So die Onkoshi Lodge. Sie zählt schon zum oberen Ende dessen, was Namibia preislich zu bieten hat. Dass das dann noch extra teuer wird, weil man einen solchen Ort eben nicht für eine Nacht auf der Durchreise buchen, sondern mindestens zwei Nächte bleiben sollte, muss jedem klar sein.

 

Gabriel, ein gebildeter und weltoffener Damara, erwartet uns schon am Reception-Desk des Namutoni Camps. Wir packen unsere Sachen in den Safari-Jeep und los geht es. Obwohl eigentlich nur ein Transfer zum  Camp, wird unvermeidlich ein Gamedrive daraus. Nach gefühlten vier Stunden (in Wirlichkeit waren es zwei, aber nicht etwa deshalb weil es langweilig gewesen wäre) kommen wir an. Böse Zungen würden jetzt behaupten, dass das letzten Endes doch nur ein paar Pfahlbauten mit Zelt obendrauf sind, das Ganze auch noch schön ökologisch ohne Klimaanlage und Heizung. Und sie hätten im Prinzip sogar Recht.

 

Aber man kann halt nicht alles an abzählbaren Eigenschaften festmachen. Es sind Luxuszelte, geschmackvoll und hochwertig ausgestattet, es riecht nach schwerem, süßem afrikanischen Holz.

 

Exklusivität mit Schwächen

Die ersten Sonnenstrahlen tauchen die Zeltwand in ein warmes Glutorange. Der daraus gezogene Schluss erweist sich allerdings als krasse Fehleischätzung, sobald ich auch nur die Zehenspitze unter der Bettecke herausstrecke. Wir wie später erfahren, hatte es nahe Null Grad. Dass wir davon Nachts so gut wie nichts mitbekommen haben spricht für die Betten.

 

Die Tiere verliefen sich, man musste sie regelrecht suchen. Hatte man dann aber mal welche gesichtet, war der Rest umso spektakulärer: Spielende Babyelefanten, kämpfende Nashörner.

 

Das Anwesen ist in jeder Hinsicht exklusiv. Wir sind auch noch die einzigen Gäste. Dass diese Exklusivität auch ihre Schattenseiten hatte, liegt auf der Hand: Wir bekamen auf diese Weise schon fast etwas zu viel Aufmerksamkeit ab..

 

Dennoch - oder vielleicht auch gerade deshalb - haben wir hier auf besondere Art einige der intensivsten Momente in Namibia erlebt. Ob das nun wirklich allein oder gar überhaupt mit der Exklusivität des Objekts zu tun hat darf man durchaus hinterfragen - aber es war nun mal so. Und damit Punkt und Ende. Ein paar Dinge sind tatsächlich mit deren Lage am Ostrand der Pfanne zu erklären. Ein Sternenhimmel. So noch nie gesehen, nirgends auf der Welt, auch nicht in Namibia. Ein glutroter Monduntergang über der Etoshapfanne. Atemberaubend. Eine befreiende totale Leere, prall gefüllt mit Ruhe. An einem Abend zählen wir innerhalb 10 Minuten 5 Sternschnuppen. Ich möchte diese Tage nicht missen, letzten Endes waren sie sogar diesen Preis wert.  Ob wir es noch mal tun würden ? Wohl eher nicht. Es war einzigartig und ist damit wohl nicht wiederholbar.  

Nochmal lieben Dank an Gabriel, mit dem man sich nicht nur herrlich unterhalten konnte, sondern der auch wusste, im entscheidenden Moment auch mal die „Klappe“ zu halten.

Hintergundstreifen-Onkoshi.jpg

okaukuejo camp        


20. – 22. Mai 2010     

 

Die besseren – und teureren – Chalets am Wasserloch waren bereits ausgebucht, so bekamen wir nur ein kleines Appartement ziemlich in der Mitte des Anwesens.  Es war „na ja“.  Von Onkoshi aus gesehen geradezu ein Absturz. Ein dunkles Loch, das uns aber auch dann nicht gefallen hätte, wenn wir zuvor „normal“ untergekommen gewesen wären.

 

Auch sonst ist das Camp so ziemlich das krasse Gegenteil von seinem „Vorgänger“. Keine 12 Appartements sondern eine gefühlte Großstadt. Von einer besinnlichen Ruhe abends am Wasserloch kann keine Rede sein. Es liegt am Hauptweg der zu den verschiedenen Wohneinheiten führt. Laut poltern die Rollkoffer der Neuankömmlinge bis spät in die Nacht über das Pflaster. Ein einziges Schnattern, Geplärre und Geklappere. Das Ganze erinnert mich mehr an einen U-Bahnhof als an eine Tierbeobachtung. Vielleicht hätten wir uns von der Bank aus einfach um 180° drehen sollen und so den besseren Zoo gehabt. Ob die direkt daneben gelegenen Chalets bei diesem Lärmpegel wirklich um so viel besser gewesen wären?

 

Wir machen das Beste daraus. Das Buffet, besonders abends, ist exzellent. Der Koch besucht abschließend jeden einzelnen Tisch und erkundigt sich wie es und was am besten geschmeckt hat. Und tagsüber fliehen wir ja sowieso in die Landschaft. Diesmal alleine, wir haben für’s Erste genug Gamedrives gehabt.

 

Wir besuchen den Morimbawald, Bäume die an die Baobabs erinnern. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass ein Namibier eine etwas andere Vorstellung von Wald hat: Ein über eine größere Fläche verteilte Ansammlung von Bäumen im 50 Meter-Abstand ist „Wald“.  Unweigerlich frage ich mich was ein Namibier zu einem „richtigen“ Wald sagen würde...

 

An einem Wasserloch nahe der Stelle, wo die nach Westen führende Straße endgültig gesperrt ist (wahrscheinlich Okondeka), machen wir ein Nickerchen. Es ist nicht viel los, ein paar Antilopen. Als wir nach einer halben Stunde wieder aufwachen, trauen wir unseren Augen nicht: Wir sind umzingelt und werden beobachtet von einer Unzahl von Springböcken, Impalas, Gnus, Zebras und Straußen, die um die Mittagszeit das Wasserloch aufgesucht haben.

Hintergundstreifen-Okaukuejo.jpg

heaven’s gate

vingerklip lodge, 22. – 24. mai 2010


Fast jeder kennt wohl das Monument Valley in Arizona, zumindest von Bildern oder aus Western. Die Gegend um die Vingerklip-Lodge ist so ein bisschen eine Miniaturausgabe davon. Jetzt stellen Sie sich vor, dass auf so einem Tafelberg eine einsame Hütte steht, die es zu mieten gibt. Es gibt sie nicht nur in der Vorstellung sondern sie ist real und sie heißt Heaven’s Gate. Und sie ist nicht nur Hütte, sondern auch noch komfortabel, ja sogar recht exklusiv. Und kostet nicht mehr als ein Mittelklasse-Hotel in New York. Sie ist eindeutig Preis-Leistungssieger bei unserer Auswahl 2010.

 

Ob man das Gepäck da irgendwie nach oben schaffen könnte, fragte ich schon bei der ersten Kontaktaufnahme. „Kein Problem, wir haben einen Lastenaufzug zum Eagles Nest“ (dem in der Nähe gelegenen Restaurant auf derselben Klippe), dann sind es noch zweihundert Meter. 20 Minuten Fußmarsch auf einem Bergpfad und 80 Höhenmetern mit zwei schweren Koffern sind schließlich kein Spaß. Dort angekommen redet allerdings niemand mehr von einem Lastenaufzug. Es stehen zwei Träger bereit und ich komme mir vor wie ein rassistischer Kolonialist. Aber den Trägern die Möglichkeit eines Zuverdienstes zu nehmen, kommt nicht in Frage und die Koffer alleine hochzuschleppen schon gar nicht. Oben angekommen stellen wir fest, dass die Jungs ziemlich gut trainiert sind, die waren nicht mal richtig außer Atem.

 

Abschließend fragen sie noch, ob sie uns das Mittagessen rüberbringen sollen. Wir sagen gerne zu. Inzwischen machen wir es uns auf der Terrasse bequem, trinken ein eiskaltes Bier. Irgendwas ist merkwürdig anders, denke ich. Erst als ich das nächste mal an die Flasche greife komme ich darauf: Gewohntermaßen hätte die Flasche längst beschlagen sein müssen. In der trockenen Hitze hier ist sie es nicht, sie ist völlig trocken!

 

Ein kleiner Punkt nähert sich aus dem Tal in der Ferne. Besuch? Irgendwann schaue ich mir das mit dem Fernglas genauer an. Es ist ein Herr mit langem, weißem Hemd, Fliege und ärmellosem Jackett. Er trägt ein Tablett mit Flaschen, Tellern und Essen. Der wird doch nicht ... doch, er wird. Er wird uns unser Mittagessen bringen. 20 Minuten den Berg rauf und nochmals 15 Minuten runter. Wir dachten, dass das Essen im 200 Meter entfernten Eagles-Nest zubereitet wird. 

 

Die Aussicht ist grandios, speziell in den Abendstunden sind es zudem auch die Farben. Es geht immer ein leichter Wind, der die Hitze erträglich macht. Einziger Wermutstropfen sind einige Besucher, die ignorant das Eingangstor öffnen und unvermutet auf der Terrasse stehen. Da das Eingangstor von der Terrasse aus gut zu übersehen ist, halte ich die nächsten male mit meinem 400er drauf, das zum Glück mehr nach Waffe als Objektiv aussieht. Es wirkt.

Hintergundstreifen-Vingerklip.jpg
Hintergundstreifen-Hohenstein.jpg

hohenstein lodge

24. – 25. mai 2010     

 

Nach so viel Exklusivität geht’s jetzt wieder etwas einfacher zu. Dennoch ist die Hohenstein Lodge – nicht zuletzt wegen des Personals - äußerst angenehm mit gutem Essen – was will man mehr. Beim üblichen Sundowner treffen wir zwei auf Waiblinger, die seit Jahren zwischen Freiburg und Namibia pendeln, aber immer noch ihre Wohnung in Waiblingen in der Talstraße vermietet haben.      
 

Abends im Speisesaal flitzen Fledermäuse die Decke entlang und halten uns so die wenigen Moskitos vom Hals. Esau, der Geschäftsleiter ist ein traditionell aufgewachsener San, hat aber trotzdem die Schule besucht. Auf einer frühmorgendlichen Wanderung packt er mal einen kleinen Teil seines Naturwissens aus. „Bushman knowledge light“ für Europäer, das Fachwissen, das diesen Menschen seit Jahrtausenden das Leben in einem Gebiet ermöglicht, in dem wir nur wenige Tage überleben würden. Unvorstellbar und dennoch wahrscheinlich, dass dieses Wissen eines Tages ausgestorben sein wird.

 

Leider müssen wir schon bald nach dem Frühstück los, weil wir an unserem Hauptziel rechtzeitig ankommen wollen, um noch einen der beiden Bungalows zu ergattern. Ein Abstecher zu Bull’s-Party muss ebenfalls sein.

 

Wir schildern Esau unser Vorhaben, er findet die Idee, an der Spitzkoppe zu übernachten ebenfalls gut. Wir könnten aber auch gerne zurückkommen, falls alles belegt sei, er hätte noch einige Unterkünfte frei. Mit einem Lächeln schreibt er etwas auf einen Zettel, faltet ihn zusammen und gibt ihn uns: Wir sollen ihn bei Maria an der Rezeption abgeben.

 

Trotzdem schade, die Hohenstein-Lodge und deren Belegschaft hätte einen längeren Besuch verdient

bull’s party

26. mai 2010     
 

... billard für giganten....

 

 

Unsere Tour führt uns weiter über die Ameib-Ranch und Bulls Party zur Spitzkoppe. In Bull’s Party stellen wir fest, dass wir zur falschen Zeit am richtigen Ort sind. Das nächste Mal wird deshalb die vielgescholtene (ein Eindruck den ich (2010!!) leider eher bestätigen muss) Ameib Ranch als Übernachtung eingeplant. Nur so gibt es nächstes Mal die Gelegenheit zur optimalen Zeit am Ort zu sein.

 

Beeindruckend sind sie trotzdem, diese durch die sogenannte Wollsackverwitterung entstandenen uralten, gigantischen Granitkugeln. Den Namen hat dieses Gebiet angeblich von einem nahegelegenen Felsen, der an einen Elefantenbullen erinnert, dem „Elephant’s Head“

 

In Usakos machen wir noch einen kurzen Einkaufsstopp, um uns für den Abend mit dem nötigsten zu versorgen.

spitzkoppe

...wo die sonne den granit zum glühen bringt.


26.-27. mai 2010         
 

Für Campingfreunde ist das überhaupt kein Problem - einfach hinfahren und fertig. Es gibt über das ganze Gelände verteilt vierzehn hübsche Campingnischen die man sich frei aussuchen kann. Wenn man aber wie wir auf die Übernachtung in Lodges eingestellt ist und das Campingzeugs nicht dabei hat, sieht die Sache schon anders aus. Es soll zwar dort auch Hütten geben, aber letzten Endes gibt es selbst in angesehenen Foren nur widersprüchliche Informationen darüber. Eine Kontaktaufnahme mit dem „Laden“ im Vorfeld scheiterte ebenfalls. Natürlich kann man den Berg auch ganz unkompliziert  zur normalen Tageszeit besuchen. Aber die Spitzkoppe "rockt" kurz vor Sonnenunter- und kurz nach Sonnenaufgang. Zu allen anderen Zeiten ist sie einfach ein besonders schöner Ort, außer man sucht die absolute Herausforderung beim Klettern.

 

Es gibt also einen Plan A „Hütte ergattern“ und einen Plan B „zurück in die Hohenstein – Lodge“. Wir haben Glück. Mit dem Empfehlungsschreiben (?) von Esau (so vermute ich mal, ich habe den zusammengefalteten Zettel nicht gelesen da ich das Briefgeheimnis respektiere) den wir bei der Dame an der Rezeption abgeben, erhalten wir mit einem Lächeln umgehend einen Schlüssel. Für das was es ist, ist es sogar recht sauber – so sauber wie es halt sein kann wenn es aus jeder Ritze reinweht und reinkrabbelt – und außerdem ganz pfiffig gemacht. Die Kobra unter dem Bett fehlt ebenso wie der Skorpion hinter der Vase. Das Licht funktioniert allerdings nicht. Was nicht weiter stört, weil wir erst gar nicht mit solchem Luxus gerechnet haben und alle Taschenlampen randvoll aufgeladen sind. Was die Hüte nicht hat, sind Toiletten. Dieses Häuschen befindet sich einen 300 Meter Fußmarsch weg, mitten in der Pampa. Kenner wissen, dass die Spitzkoppe Leopardengebiet ist. So ist gegebenenfalls auch Nachts für abenteuerliche Spannung gesorgt.

Nachmittags geht es zunächst zur ersten Kontaktaufnahme per 4x4 quer durch das Gebiet und dann zu Fuß ins Bushman’s-Paradise. Der Aufstieg über die steile, etwa 500 Meter lange Granitplatte gestaltet sich erheblich einfacher als vielfach beschrieben (meine bessere Hälfte widerspricht mir gerade heftigst). Das Sicherungs-Drahtseil verwende ich nur dort, wo ich auch noch meine Frau unterstützen muss. Außerdem ist es an den etwas schwierigeren Stellen ohnehin entweder gar nicht vorhanden oder kaputt. Belohnt werden wir grandiosen Ausblicken aus einer ebensolchen Landschaft.     

 

Die Anmerkung, dass die Sonne den Granit zum Glühen bringt, darf man gerne mehrschichtig auffassen. Einerseits leuchtet der Berg und das umliegende Gestein im horizontalen Sonnenlicht tatsächlich so rot wie auf den Bildern (die allermeisten sind nicht nachbearbeitet, obwohl ich natürlich an meiner D3 das dem Velvia ähnelnde Profil "Vivid" ausgewählt hatte). Andererseits wird das Gestein unter der harten Tageseinstrahlung derartig heiß, dass dringend davon abgeraten wird, nach 11 Uhr dort zu klettern.

Zurück in der Hütte müssen wir uns beeilen, vor der einbrechenden Nacht noch unsere Taschenlampen zu finden. Im schummrig-kalten Licht unserer Led-Lampen essen wir etwas Brot und eine Tüte Biltong. Danach setzen wir uns raus und trinken eine Flasche Namibischen Glühwein. Eigentlich ist es gar kein Glühwein, aber ein südafrikanischer Shiraz in namibischer Wüstenhitze gekocht ist nicht weit davon entfernt. Es ist ein langer, herrlicher Abend zu einem zwanzigstel des Preise von Onkoshi und zeigt einmal mehr dass man nicht immer viel Geld für viel Urlaub benötigt. Wir fallen hundemüde ins Bett. Das Piepsen meiner Armbanduhr um 5:30 beenden Schlaf und auch die Zeilen. Jetzt sprechen Bilder.

Hintergundstreifen-Spitzkoppe.jpg

swakopmund

township tour mit sammy

27. mai 2010


Die Stadt ist ein exzellenter Ausgangspunkt für allerlei Unternehmungen, hat gute Hotels und Restaurants, man kann herrlich shoppen. Und sie ist schon fast deutscher als Deutsch.

Ob man diese Aussage nun positiv oder negativ bewerten soll, sei jedem selbst überlassen. Jedenfalls gibt es keine Döner-Buden, Griechen, Pizzerien. Dafür viel Eisbein, Sauerkraut und einige Bierkeller. Ich liebe deutsches Essen, in Deutschland versteht sich. In der Ferne esse ich lieber landestypisch. Aber hier habe ich keinerlei Hemmungen, mir im „Driftwood" das Tagesessen, Kassler mit Sauerkraut und Püree, zu bestellen - schmecken tut's auch wie in Deutschland. Auch das Windhoek Lager muss sich vor keinem deutschen Bier verstecken. Irgendwann fragt man sich allerdings schon, weshalb man vorher 7500 km geflogen ist. Mit Afrika hat das, abgesehen von der geografischen Lage und dem Vorhandensein einiger maximal pigmentierter Mitmenschen nicht mehr viel zu tun...

Es gibt aber auch noch ein anderes Swakopmund. Sammy, eine liebenswerte, warmherzige Namibierin führt uns dahin, wo man alleine vielleicht besser nicht hin gehen sollte, selbst wenn man sich trauen würde: In die Townships, auf  den schwarzafrikanischen Wochenmarkt, zeigt uns einige namibische Trachten.

Wir essen frittierte Mopaneraupen. Sie führt uns zum Haus ihrer Mutter, die ihre beiden Kinder hütet. Sie zeigt uns wie sich ein Künstler mit dem Leben im Township derart arrangiert hat, dass er eigentlich gar nicht mehr weg will. Führt uns in einen Kindergarten. Zeigt uns das Kulturviertel. Ein bisschen mieses Gefühl im Bauch hat man schon, wenn man nach dieser Tour  wieder die  Tür zum Luxuszimmer „Namutoni 101" öffnet...

sandwich harbour jeep safari

28. mai 2010

henno martin shelter
29. mai 2010

Wir nehmen zunächst die C14 nach Osten, um dann aber nach etwa 28 km nach links in die D1982 abzubiegen (Permit erforderlich). Just in diesem Augenblick fällt mir es mir ein. Die ganze Zeit dachte ich, ich hätte irgendwas vergessen. Es war die Permit für diese Strecke. Egal, die Henno Martin Shelter war uns wichtiger und wir riskierten es ohne. Wer kennt das Buch "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste"? Wahrscheinlich nur die hardcore Namibiafans. Aber es ist unbedingt lesenswert.  Henno Martin wäre genau in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Es hat schon was besonderes, den Ort zu besuchen, an dem die beiden jungen Geologen Martin und Korn zweieinhalb Jahre fast wie Urzeitmenschen lebten, um vor den Nazis und dem Krieg zu fliehen. Um genau zu sein: Es war deren zweiter Unterschlupf. Aber jetzt wird's akademisch...

Wir fahren zurück, um über die 1998 wieder auf die C14 zu gelangen, die uns über Solitaire nach Sesriem führt.

Hintergundstreifen-Swakopmund.jpg
Hintergundstreifen-HennoMartin.jpg

sossusvlei - sossus dune lodge

29. mai 2010

Wir machen es diesmal anders. So sehr wir Desert Homestead - unsere Unterkunft 2006 - auch mochten, wir wollen diesmal im Sossusvlei übernachten, um dem ganzen Theater und auch dem Zeitverlust am Gate zu entgehen. Da ist auch die Sesriem Lodge keine perfekte Alternative, weil auch hier zwar keine zwei, aber halt immer noch eine Schranke passiert werden muss.

Man "erkauft" sich den Luxus des "freien" Zugangs indem man in der 190 Euro teuren (2010) Sossus Dune Lodge übernachtet. Billig ist das zwar nicht gerade, aber es ist auch einiges geboten. Von den tollen, geräumigen  und stilvollen Hütten angefangen über das exzellente Essen bis zum exklusiven Unternehmungsangebot. So gibt es eine um 4:30 beginnende Tour zum Deadvlei mit Dünenbesteigung, be der man garantiert zum Sonnenaufgang oben steht. Wir nehmen trotz unseres 4x4 daran Teil, wir werden es dann am kommenden Tag ebenso früh auf eigene Faust machen.

Damit geht unsere Reise in Namibia zuende - einmal mehr wissen wir das dies nicht unser letzter Trip dorthin gewesen sein wird.

Alle Bilder ­­(c) Rosemarie & Wilfried Danner

Kameras: Nikon D3 und D300, verschiedene Objektive

Hintergundstreifen-Sossusvlei.jpg
bottom of page